Untertürkheim – Nicht nur der Konzernsitz von Daimler Benz

Untertürkheim ist einer von insgesamt 23 Stadtbezirken in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Der sechs km“ große Stadtbezirk ist seinerseits in die acht Stadtteile Benzviertel, Bruckwiesen, Flohberg, Gehrenwald, Lindenschulviertel, Luginsland, Rotenberg sowie Untertürkheim aufgeteilt. Hier leben etwa 16.500 Einwohner. Damit gehört Untertürkheim zu den kleineren Stadtbezirken in der insgesamt 207 km² großen Stadt mit 625.000 Einwohnern. Bei 2.750 Einwohnern je km² liegt die Bevölkerungsdichte in dem Stadtbezirk deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt. An Untertürkheim grenzen die Stadtbezirke Bad Cannstadt, Obertürkheim und Wangen. Der 360 Kilometer lange Fluss Neckar fließt durch Untertürkheim hindurch.

Die geschichtliche Entwicklung von Untertürkheim ist unmittelbar mit einer Industrialisierung der gesamten Region verbunden. Die erste urkundliche Erwähnung datiert in die 1120er Jahre zurück. Seit jeher sind die Flößerei auf dem Neckar, der Weinanbau sowie Handel und Industrie tragende Wirtschaftssäulen. Die Daimler Benz AG siedelte sich Anfang der 1900er Jahre in Untertürkheim an. Der Ölhafen als nördlicher Teil des Neckarhafens liegt in Untertürkheim. Die dort ansässigen Unternehmen gehören zu den zuverlässigen Arbeitgebern am Ort, ebenso wie mehrere Versicherungen und Dienstleistungsunternehmen. Die meisten Arbeitnehmer jedoch „schaffen bei Daimler“.

Die unmittelbare Flussnähe zum Neckar macht Untertürkheim zu einer beliebten Wohnlage. Unter den Einheimischen sind die Neckarauen ein gefragtes Naherholungsziel. Die Verkehrsinfrastruktur mit Straßen sowie mit öffentlichem Personennahverkehr ist gut und dicht, ebenso wie die Verbindung zum Stadtzentrum von Stuttgart. Städtisches Hallenbad, Freibad, Sportplätze und Kinderspielplätze bieten eine unterhaltsame Abwechslung für alle Generationen. Das Schulsystem ist durchgängig von der Förderschule über Grund-, Haupt- und Realschule bis hin zum Württemberg-Gymnasium. Die medizinische Versorgung der Bewohner wird durch ein dichtes Netz an Allgemein- und an Fachärzten sowie durch mehrere mobile Pflegedienste sichergestellt. Kindergarten- und Kitaplätze werden in jedem der acht Stadtteile angeboten. Der Lebensmitteleinzelhandel ist mit einer vielfältigen Auswahl an konventionellen sowie an Bioprodukten aus der Stuttgarter Region vertreten. Das mittelständische Handwerk ist seit jeher ein Standbein und verlässlicher Arbeitgeber in allen Untertürkheimer Stadtteilen. Familienbetriebe in dritter, vierter oder gar fünfter Generation sind keine Seltenheit.

Untertürkheim wird, so wie alle anderen Stuttgarter Stadtbezirke auch, dezentral von einem hier 12köpfigen Bezirksbeirat verwaltet. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der heutige Bezirksvorsteher der Schultheißen. Der letzte Schultheißen Eduard Fiechtner ist einer von nur zwei Untertürkheimer Ehrenbürgern. Jährliches Highlight ist am dritten Septemberwochenende das traditionelle Weinfest zusammen mit der Kirbe, dem Kirchweihfest von Untertürkheim. Gäste und Besucher nutzen diese Gelegenheit, um Sehenswürdigkeiten und Altstadt von Untertürkheim einmal näher kennenzulernen. Sehenswert und kulturell interessant sind als Sakralbauten die Evangelische Stadtkirche aus den 1470er Jahren, die Katholische Kirche aus Beginn des 20. Jahrhunderts sowie die evangelische Kirche mit Zwiebelturm aus den 1750er Jahren im Stadtteil Rotenberg. Mit 1.400 Metern führt die längste Brücke der Stadt, das Neckarviadukt Untertürkheim in einer Höhe von 20 Metern vom Untertürkheimer Güterbahnhof über das Betriebsgelände von Daimler Benz und den Neckar bis hin zum Großmarkt im Nachbarbezirk Wangen. Unter Touristen ist der zwölf Kilometer lange Untertürkheimer Rundwanderweg II ein Geheimtipp. Er verläuft durch mehrere Stadtteile und führt hinauf auf den 469 Meter hohen Kappelberg in der Nachbargemeinde Fellbach.

Hier in Untertürkheim sind mehrere Stadtteile bevorzugte Stuttgarter Wohngebiete. Dazu gehört Luginsland mit seiner Gartenstadt, ebenso wie die beiden Stadtteile Flohberg und Gehrenwald. Schon Anfang der 1910er Jahre wurden hier die ersten Wohnsiedlungen gebaut. Daraus entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg eine beschauliche, heutzutage gefragte Wohngegend direkt am Neckar. Und Rotenberg gilt als Stuttgarts teuerste Wohnlage überhaupt. Bei einer Größe von reichlich einem km² hat sich der Stadtteil seine insgesamt dörfliche Idylle bis in die heutige Zeit hinein bewahrt. Im Gegensatz zu vielen anderen Stuttgarter Stadtteilen verläuft der Alltag hier in Rotenberg und in Luginsland noch weitestgehend ruhig und gemütlich.