Bismarckturm, Killesberg, Qingyin-Garten, Weißenhofsiedlung und Mehr
Stuttgart-Nord ist einer der fünf inneren Bezirke in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Gebildet wurde der Stadtbezirk Mitte der 1950er Jahre anlässlich der damaligen Neueinteilung des Stadtgebietes. Mit Neugliederung kurz nach der Jahrtausendwende wurde der Stadtbezirk, der bis dahin ein einziger Stadtteil war, in insgesamt elf neue Stadtteile aufgeteilt. Die Fläche des damaligen wie heutigen Stadtbezirks Stuttgart-Nord von knapp sieben Quadratkilometern blieb unverändert. Heutige Stadtteile sind in alphabetischer Reihenfolge Am Bismarckturm, Am Pragfriedhof, Am Rosensteinpark, Auf der Prag, Heilbronner Straße, Killesberg, Lenzhalde, Mönchhalde, Nordbahnhof, Relenberg und Weißenhof. Im Stadtbezirk leben knapp 27.000 Einwohner. Seiner örtlichen Lage wegen ist er eine stadtweit gefragte Wohngegend. Ältere sanierte sowie modernisierte Wohnsiedlungen wechseln sich mit Neubaugebieten an reizvoller Hanglage ab. Für die Häuser, Wohnungen und Grundstücke am Bismarckturm sowie auf dem Killesberg werden im wahrsten Sinne des Wortes Wartelisten geführt.
Handwerk, Handel und Mittelstand werden hier im Stadtbezirk vom HGV, dem Handels- und Gewerbeverein Stuttgart-Nord vertreten. Auch bedingt durch den gewerblichen und industriellen Aufbau der vergangenen Jahrhunderte hat sich in den Stadtteilen ein bodenständiges Handwerk mit allen Gewerken entwickelt. Viele der Unternehmen sind in Privatbesitz und werden in Nachgenerationen geführt. Die Einwohner finden ihre Handwerker zum Bauen, Installieren, Modernisieren und Einrichten direkt in ihrem Stadtteil. Neben dem Handwerk hat sich, spätestens seit Ende des zweiten Weltkrieges, ein breitgefächerter Fach- und Einzelhandel etabliert. Auch ohne einen regelmäßigen Wochenmarkt finden die Bewohner frische Produkte aus der Region in vielen Geschäften; vom Supermarkt über den Discounter bis hin zum Tante-Emma-Laden wie aus dem vergangenen Jahrhundert. Industrie ist hier kaum zu finden.
Der Bezirksbeirat setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen, zuzüglich des Bezirksvorstehers. Der Nachwuchs wird durch den Jugendbeirat vertreten. Leben und Geschehen im Stadtbezirk werden durch das Projekt „Stuttgart 21“ ab den 2020er Jahren positiv beeinflusst. Die Attraktivität aller Stadtteile wird deutlich gesteigert. Damit einher gehen die Ansiedlung weiterer Unternehmen im Finanz- und Dienstleistungsbereich sowie die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. Stuttgart-Nord ist einer der Gewinner des neuen Fernbahnhofs mitsamt seiner Infrastruktur. Damit werden Handwerk, Handel sowie klein- und mittelständische Unternehmen weiterhin in ihrer Existenz gestärkt.
Der Pragsattel ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkte im Stadtbezirk. Hier kreuzen sich drei Bundesstraßen sowie mehrere Linien der Stuttgarter Straßenbahnen AG SSB. Mit mehreren Verbindungen in enger Taktung ist die Anbindung an das Stuttgarter Stadtzentrum sieben Tage die Woche gesichert. Über die Bundesstraßen B 10, B 27 und B 295 sind benachbarte Stadtbezirke wie Feuerbach, Weilimdorf und Zuffenhausen gut erreichbar. Das Bildungssystem mit zwei Gymnasien bis zur Sekundarstufe II wird durch die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart mit knapp tausend Studierenden ergänzt. Das Weißenhofmuseum in der gleichnamigen Wohnsiedlung wurde als Museum für Architekturgeschichte Mitte der 2000er Jahre eröffnet. Zwei Häuser der Weißenhofsiedlung im Stadtteil Weißenhof sind ein UNESCO-Weltkulturerbe. Namensgeber von Weißenhof ist der Stuttgarter Bäcker Georg Philipp Weiß. Ab den 1770er Jahren errichtete er im heutigen Stadtteil Weißenhof eine Meierei. In den 1920er Jahren baute der Deutsche Werkbund eine damals moderne Werkbundsiedlung, die heutige Weißenhofsiedlung. Das architektonische Gegenstück dazu war die heutige Knochenhofsiedlung. Sie wurde In den 1930er Jahren im Stadtteil Killesberg als Modellsiedlung in Holzbauweise errichtet.
Qingyin-Garten heißt zu Deutsch Garten der schönen Melodie. Dementsprechend idyllisch ist die Halbhöhenlage des chinesischen Gartens mit geradezu romantischem Blick auf die Innenstadt. Der Bismarckturm auf dem Gähkopf steht auf einer Seehöhe von 409 Metern. Er wurde im Jahre 1904 eröffnet und knapp ein Jahrhundert später grundlegend saniert.
Wenngleich Stuttgart-Nord ein innerer Bezirk ist, so bleiben doch ausreichend Möglichkeiten für ein entspanntes, erholsamen Leben und Wohnen in Stadtteilen wie Killesberg, wie Pragfriedhof mit den stadtweit wichtigsten Grünflächen, oder wie Weißenhof. Unter Tennisliebhabern ist der Stadtteil bekannt durch den TC Weissenhof und das frühere Weißenhofturnier, den heutigen Mercedes Cup als Station auf der weltweiten ATP-Tour.