Zentrum der heutigen 207 km² großen baden-württembergischen Landeshauptstadt ist der vier km² große Stadtbezirk Stuttgart-Mitte. Dieses Stadtgebiet wurde erstmals im 10. Jahrhundert urkundlich genannt, damals mit dem Namen Stuttgarten. In seiner heutigen Form entstand der Stadtbezirk anlässlich einer Gebietsreform Mitte der 1950er Jahre. Die Aufteilung des Bezirks in die jetzigen zehn Stadtteile Kernviertel, Hauptbahnhof, Neue Vorstadt, Oberer Schlossgarten, Rathaus, Europaviertel, Universität, Heusteigviertel, Diemershalde und Dobel erfolgte mit der zweiten Gebietsreform im Jahre 2001. Von den insgesamt 23.000 Einwohnern leben etwa 6.000 im Stadtteil Kernviertel. Stuttgart-Mitte ist praktisch das Herz der bundesweit sechstgrößten Stadt mit ihren insgesamt 625.000 Einwohnern. Was für die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt die Königsallee ist, das ist für Stuttgart die über einen Kilometer lange Einkaufs- und Flaniermeile Königstraße.

Die Stadtteile in Stuttgart-Mitte sind weitgehend frei von einer Industrieansiedlung. Hier dominiert das mittelständische Handwerk und der Handel. Das Bohnenviertel war im 15. Jahrhundert die erste Ansiedlung für Handwerker und Weinbauern außerhalb der damaligen Stadtmauern von Stuttgart.

Familienbetriebe werden generationsweise fortgeführt und übernommen. Das Spektrum reicht von Handwerksbetrieben zum Bauen, Renovieren und Modernisieren bis hin zum Restaurateur oder zum Stuckateur. Fach- und Einzelhandel wird in Stuttgart-Mitte buchstäblich großgeschrieben. Im Lebensmittelhandel ergänzen sich Supermärkte und Discounter mit den inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften in allen Stadtteilen. Auch in Stuttgart-Mitte ist das Angebot mittlerweile „Multikulti“. Die Kulturen- und Geschmacksvielfalt ist im wahrsten Sinne des Wortes lebhaft. Das zeigt sich unter anderem auf den Wochenmärkten im Stadtbezirk. Im Mittelpunkt steht der Marktplatz. Hier ist dienstags, donnerstags und samstags jeweils am Vormittag Wochenmarkt. Zu denselben Tagen und Zeiten ist Wochenmarkt auf dem Schillerplatz. Beide Plätze liegen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Zusätzlich ist auf dem Wilhelmsplatz noch am Freitagvormittag Wochenmarkt. Die Bewohner können nahezu täglich aus einem großen Marktangebot aus der Stuttgarter Region auswählen.

Die Infrastruktur im Bezirk Stuttgart-Mitte entspricht in jeder Hinsicht den Bedürfnissen einer Großstadt. Das gilt für die Verkehrsanbindung mit einem dichten ÖPNV, dem öffentlichen Personennahverkehr über die ärztliche Versorgung bis hin zu Bildung, Kultur und Sport. Fach- & Allgemeinärzte, Ärztegemeinschaften, das Klinikum Stuttgart, die Sana Herzchirurgie Stuttgart, verschiedene Senioreneinrichtungen sowie eine Vielzahl an mobilen Pflegediensten kümmern sich rund um die Uhr um die Gesundheit der Bewohner. Im Anschluss an den Besuch von Kindertageseinrichtungen folgt das Schulsystem bis zur Sekundarstufe II. Private Schulen mit staatlicher Anerkennung wie die Internationale Schauspielakademie oder die Berufsfachschule für Kosmetik, diejenige für Mode oder für das Dolmetscherwesen sorgen für ein vielseitiges Bildungssystem. An der Universität Stuttgart sind in den zehn Fakultäten rund 30.000 Studierende eingeschrieben. Sportvereine, Musik- und Gesangsvereine sowie Vereine zur Pflege von Kunst, Brauchtum und Kultur bieten unterhaltsame Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Ob Chaos Computer Club oder ob Deutscher Alpenverein DAV; für jede Generation und jedes Interessensgebiet lässt sich etwas Passendes finden.

Im Stadtbezirk Stuttgart-Mitte gibt es auch viel zu sehen und zu erleben. Eine To-do-Liste der Sehenswürdigkeiten ist lang. Die evangelische Stiftskirche in der Altstadt ist ebenso einen Besuch wert wie die Leonhardkirche im Bohnenviertel sowie die katholische Domkirche St. Eberhard als Kathedralkirche. Städtisches Kunstmuseum, Württembergisches Landesmuseum im Alten Schloss sowie die Staatsgalerie Stuttgart bieten sehenswerte Dauer-, Wander- und Sonderausstellungen. Mehrere Theater zeigen ein abwechslungsreiches Programm. Altes Schloss, Neues Schloss sowie Königsbau sind bedeutende Bauwerke im Bezirk. Die Markthalle befindet mit einer Verkaufsfläche von 7.000 m² in einem mehrgeschossigen Jugendstilgebäude in der Dorotheenstraße.

Der Besucher ist gut beraten, sich für das nähere Kennenlernen ein verlängertes Wochenende oder auch mehr Zeit zu nehmen.